Hintergründe
Klassiker der Klassik

Vier Repertoireklassiker, die in der Saison 2023/24 in unseren WDK-Konzerten zu Gehör kommen.

Klassiker der Klassik
Maurice Ravel

Daphnis et Chloé, Suite Nr. 2

„Meine Absicht, als ich es schrieb, war, ein großes musikalisches Freskogemelde zu komponieren, weniger auf Archaik bedacht als auf Treue zu dem Griechenland meiner Träume“, so beschrieb Maurice Ravel die musikalische Grundidee zu seinem Ballett Daphnis et Chloé. Und das Griechenland seiner Träume muss wahrlich ein wundervoller Ort gewesen sein – so duftig, reich und farbenfroh kommt die Musik daher, die der Komponist in den Jahren 1909 bis 1912 erdachte. Ursprünglich war das Werk ein Auftrag des legendären Impresarios Sergej Diaghilew, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Ballets Russes das kulturbegeisterte Europa in einen wahren Tanzrausch versetzte. Doch Ravel schuf aus der Musik zu dem 1912 uraufgeführten Ballett auch zwei Orchestersuiten, von denen vor allem die zweite eine bis heute höchst erfolgreiche Karriere auf den Konzertbühnen macht. Und das zu Recht: Seit ihrer ersten Aufführung gilt die Musik zu der antiken Liebesgeschichte als das beste unter den Werken Ravels.

Freitag, 27. Oktober 2023 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie
Orchestre Philharmonique de Radio France

Mikko Franck | Sol Gabetta

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Wolfgang Amadeus Mozart

„Jupiter-Sinfonie“

Göttervater, Blitzeschleuderer, Weltenherrscher: All das ist Jupiter, oberster Gott der alten Römer – und Namenspatron von Wolfgang Amadeus Mozarts letzter Sinfonie. Was aber hat der Österreicher Mozart, der klassischste aller klassischen Komponisten, um Himmels willen mit dem Oberhaupt der weitverzweigten altrömischen Göttersippe zu tun? Wohl vor allem eines: Die absolut unerreichbare Höhe. Diese Unerreichbarkeit der Mozart’schen Kunst noch einmal zu unterstreichen, war denn auch mit Sicherheit der Hintergedanke des klugen Konzertveranstalters Johann Peter Salomon, der Mozarts grandioser C-Dur-Sinfonie ihren Beinamen verpasste. Der Name blieb – und scheint bis heute angemessen, gilt doch die formvollendete „Jupiter-Sinfonie“ als Mozarts absolutes sinfonisches Meisterwerk.

Freitag, 19. Januar 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie
Academy of St Martin in the Fields

Adam Fischer | Beatrice Rana

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Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 5

Ta-ta-ta-taaaa!! Der Anfang von Beethovens „Fünfter“ ist wohl das bekannteste Motiv der gesamten klassischen Musik. „So pocht das Schicksal an die Pforte“, soll der Komponist seinem Biografen Anton Schindler anvertraut haben. Und folgerichtig stilisierte man die Sinfonie im 19. Jahrhundert zum persönlichen Bekenntnis des Wiener Meisters, der darin sein Ringen mit den Widrigkeiten des Lebens hochdramatisch in Töne gegossen habe. 

 

Als wahrscheinlicher gilt heute allerdings, dass Beethoven das kurze Motiv aus der Hymne du Panthéon seines Kollegen Luigi Cherubini entliehen hat: Dort besingen die „Wächter des Friedens“ in einem zum Verwechseln ähnlichen Rhythmus ihre Entschlossenheit, notfalls bis zum Tod für die Republik zu kämpfen. Die Aussage würde durchaus zu Beethoven passen, der bekanntermaßen stark mit den Idealen der Französischen Revolution sympathisierte. Doch ob die Musik der c-Moll-Sinfonie nun einem außermusikalischen Gedanken folgt oder nicht: Fraglos behauptet sie bis heute ihren Platz als eines der ganz großen Werke der Musikgeschichte.

Sonntag, 28. Januar 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie
Bamberger Symphoniker

Jakub Hrůša | Lukas Sternath

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Hector Berlioz

Symphonie fantastique

Hector Berlioz war im Liebesrausch. In einer Aufführung von Shakespeares Hamlet am 11. September 1827 hatte der 23-Jährige die Schauspielerin Harriet Smithson als Ophelia gesehen und stand nun lichterloh in Flammen. Zwar blieben die Briefe (ebenso wie die Gefühle) des jungen Mannes unerwidert, doch davon ließ er sich nicht bremsen. 

 

Stattdessen setzte er sich hin und goss seine Leidenschaft in Musik. Das Resultat: ein Werk, das ebenso wild und unkonventionell daherkommt wie sein Schöpfer selbst und den Grundstein für Berlioz’ Ruhm legen sollte – die Symphonie fantastique. In fünf Sätzen schildert diese „Fantastische Sinfonie“ das Seelenleben eines verliebten Künstlers zwischen Freude und Sehnen, Schmerz und Rausch. Heute gilt sie als eines der wichtigsten Werke der musikalischen Romantik: ein farbsprühendes Orchestergemälde, zusammengehalten von einem Leitmotiv, der „idée fixe“, musikalische Chiffre für die Angebetete. Fünf Jahre nach der legendären Hamlet-Aufführung hörte Harriet Smithson übrigens die Symphonie fantastique, verliebte sich nun ihrerseits in den Komponisten und heiratete ihn. Und auch wenn die Ehe nicht lange glücklich war, verdankt die Welt dieser Romanze doch eines der bemerkenswertesten Werke der klassischen Musik.

Montag, 11. März 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie
City of Birmingham Symphony Orchestra

Symphonie fantastique

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