Lucas & Arthur Jussen – kurz vorgestellt
„Wir sind ganz normale Jungs“

Es ist, als würde man zwei BMW gleichzeitig fahren!
Dieser Ausspruch von Dirigent Michael Schønwandt zur Zusammenarbeit mit Lucas und Arthur Jussen sagt eigentlich schon alles über die Klasse der klavierspielenden Brüder. Seit frühester Kindheit stehen – oder vielmehr sitzen – die beiden auf der Bühne und beeindrucken das Publikum mit ihrem ebenso furiosen wie berührenden Spiel. Und egal, ob an einem oder an zwei Instrumenten: Immer hat man das Gefühl, sie verfügten über eine unsichtbare Verbindung, über die sie Gedanken, Gefühle, ja selbst den musikalischen Atem teilen.
Wer jetzt aber gezierte Virtuosen vor seinem inneren Auge sieht, die stets in hohen Kunstsphären schweben, hat Lucas und Arthur Jussen noch nicht persönlich erlebt. Ob im Interview, im Podcast, hinter oder auf der Bühne: Die beiden Niederländer bestechen durch eine bodenständige, unkomplizierte und überaus sympathische Art. „Wir sind ganz normale Jungs. Wir lieben es einfach, Musik zu spielen und haben viel dafür gearbeitet, um gut zu werden“, erklärt Arthur. Und Lucas ergänzt: „Wir haben eine sehr normale Jugend gehabt. Wir sind am Wochenende ausgegangen, haben Spaß gehabt und Fußball gespielt.“
- Montag, 09. März 2026 | 20:00 Uhr | Kölner PhilharmonieLucas & Arthur Jussen
Alexej Gerassimez | Emil Kuyumcuyan
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Klar, in die Wiege wurde ihnen die Musik irgendwie schon gelegt, dem 1993 geborenen Lucas und seinem drei Jahre jüngeren Bruder Arthur: Die Mutter unterrichtet Querflöte in Hilversum, der Vater ist Schlagzeuger des dortigen Rundfunkorchesters. Aber eigentlich war es der Fußball, der sie zum Klavierspielen brachte. 1998 war das, bei der WM in Frankreich. Lucas Jussen, damals fünf Jahre alt, fand Gefallen an der niederländischen Nationalhymne. Seine Mutter brachte sie ihm auf dem Klavier bei – und das Schicksal nahm seinen Lauf. Auch Arthur lernte bald Klavier spielen, erste Wettbewerbspreise folgten, 2002 debütierte der mittlerweile neunjährige Lucas mit der Camerata Salzburg im Amsterdamer Concertgebouw. Seit 2005 erhalten die Brüder regelmäßig Unterricht bei Maria João Pires in Portugal und Brasilien, 2010 schlossen sie einen Vertrag mit der Deutschen Grammophon.
Wir haben einmal angefangen mit dem Klavierspielen, weil wir das so lieben.
Heute sind Lucas und Arthur Jussen überall auf der Welt gefragt und begeistern das Publikum von Wien bis Chicago, von Hong Kong bis Rom. Orchester und Dirigent:innen reißen sich um sie, die Presse umschwärmt sie, Komponist:innen komponieren für sie. Wird man da nicht doch irgendwann ein bisschen abgehoben? Nein, wird man nicht! Zwischen den Konzerten und Tourneen verbringen Lucas und Arthur Jussen ihre Zeit am liebsten mit Sport – Fußball steht nach wie vor ganz weit oben auf der Liste –, mit ihrer Familie und Freunden. Und gehen essen in Amsterdam. Und wenn der Druck zu groß wird? Dann erden sie sich gegenseitig und erinnern sich, warum sie das tun, was sie tun: „Wir haben einmal angefangen mit dem Klavierspielen, weil wir das so lieben.“ ◀