Hintergründe
„Erfreulich individuell“

Die Violinistin María Dueñas – kurz vorgestellt

María Dueñas © Tam Lan Truong
© Tam Lan Truong

Aufgewachsen in einer Musikerfamilie? Auf dem Schoß von Mama oder Papa die Musik mit der Muttermilch eingesogen? Fehlanzeige. 

In der Familie von María Dueñas hörte man zwar gern Klassik, zum Beruf hatte die Musik allerdings niemand gemacht. Dass die 2002 geborene Violinistin dennoch eine geradezu kometenhafte Karriere hinlegt, hat vermutlich zwei Gründe. Zum einen wusste sie schon früh sehr genau, was sie wollte. Zum anderen erhielt sie von Anfang an bedingungslose Unterstützung durch ihre Liebsten. So beispielsweise im Jahr 2014, als die gerade 11-Jährige als Jungstudentin nach Dresden gehen wollte.

Dresden, das bedeutet für mich Igor Malinovsky. Wenn er in Tokyo unterrichten würde, wären wir in Tokyo ...
María Dueñas

 „Dresden, das bedeutet für mich Igor Malinovsky. Wenn er in Tokyo unterrichten würde, wären wir in Tokyo“, stand für sie schon damals fest. Also zog sie mit Eltern und Schwestern nach Deutschland; der Schulbesuch erfolgte vorerst per Fernlehrgang. Später ging es für die Familie weiter nach Wien, wo María Dueñas ihre Ausbildung bis heute bei Boris Kuschnir fortsetzt.

Dass sie absolut recht damit hatte, ihren Weg so kompromisslos zu beschreiten, bezeugen die schier unglaublichen Erfolge, die María Dueñas in ihrem gerade 22-jährigen Leben schon feiern konnte. In ihrer Biografie reiht sich ein Wettbewerbssieg an den anderen, sie spielt an den bedeutendsten Häusern der Welt – und erst im September 2022 unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag beim Traditionslabel Deutsche Grammophon. Sogar eine ihr gewidmete Uraufführung kann sie für sich verzeichnen: Im März 2022 hob sie das Violinkonzert Altar de cuerda der mexikanischen Komponistin Gabriela Ortiz in Los Angeles aus der Taufe.

Doch nicht nur Wettbewerbsjuror:innen und Klassik-Institutionen liegen María Dueñas zu Füßen. Die Presse ebenso wie Klassik-Fans bejubeln ihre „erfreulich individuellen“ Interpretationen und die Frische und Intensität ihrer musikalischen Darbietung. In Köln wird sie im März 2024 nun mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra Beethovens wunderschönes Violinkonzert aufführen – und präsentiert nebenbei ein weiteres ihrer Talente: denn die Kadenzen, die sie spielen wird, hat sie selbst komponiert.

Montag, 11. März 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie
City of Birmingham Symphony Orchestra

Symphonie fantastique

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